Nah bei Wut, Angst und Verletztheit liegt die Schuld. Schuldgefühle können entstehen, wenn wir glauben, die Verstorbene nicht genug geliebt, den Verstorbenen nicht liebevoll genug gepflegt zu haben. Hätten wir mehr geliebt und anders gehandelt, dann hätten wir den Tod womöglich verhindern, das Schicksal wenden können.
Vielleicht fühlen wir uns schuldig, weil wir mit ihm nicht über das nahe Ende sprechen konnten, weil wir nicht da waren, als sie starb oder wir gar im Streit auseinander gegangen sind.
Wenn wir einen Fehler gemacht haben, können wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen, zu dem stehen, was wir getan haben, und uns entschuldigen. Wenn jemand gestorben ist, können wir das nicht mehr von Angesicht zu Angesicht tun. Vielleicht helfen dann die Worte, die bei Trauerfeiern oft am Sarg gesprochen werden:
Wir befehlen den Verstorbenen in deine Hände, Gott.
Wer ihn geliebt und geachtet hat, der trage diese Liebe weiter.
Wen er geliebt hat, der danke ihm alle Liebe.
Wer etwas an ihm versäumt hat, dem vergib.
Und wem er weh getan hat, dem gib die Kraft zur Vergebung.