Erschöpft
Vom Klagen und Weinen
Der Verzweiflung und der Wut
Einen Ort finden
Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen
Nur Ruhe
Stille
Nichts
Trauern ist Schwerstarbeit. Das Auf und Ab der Gefühle erschöpft uns. Viele fühlen sich müde und haben an nichts mehr Interesse. Telefonanrufe werden nicht beantwortet, Einladungen abgelehnt. Vielleicht haben wir das Gefühl, innerlich gestorben und der Welt abhanden gekommen zu sein, wie Friedrich Rückert es in einem seiner Kindertotenlieder sagt. Denn wenn wir selbst tot sind, kann uns nichts und niemand mehr verletzen.
Es gibt Zeiten, in denen der Rückzug heilsam sein kann. Wie eine Schnecke, die sich in ihr schützendes Schneckenhaus zurückzieht, können wir uns Zeiten und Räume suchen, in denen wir ausruhen, bei uns selbst und mit unserem Schmerz in Kontakt sind. Dort ist Möglichkeit, unser Leben und unsere Beziehungen zu überdenken und Kraft für den nächsten Schritt zu schöpfen.
Mit Zittern und Zagen und voller Furcht vor dem, was vor ihm liegt, zieht sich Jesus im Garten Gethsemane zurück. „Tief in mir bin ich traurig, todtraurig“, sagt Jesus und bittet die Seinen für ihn zu wachen.
Vielleicht gibt es Menschen, denen Sie vertrauen, die auf Sie aufpassen und für Sie sorgen, wenn Sie sich in Ihr Schneckenhaus zurückziehen.